Keine Übersetzung bekannt. Bitte wählen Sie eine andere Sprache.

Knapp eine Autostunde von Freiburg entfernt bietet der Flughafen Colmar-Houssen im Norden der Stadt Lande- und Startmöglichkeiten rund um die Uhr, dabei auch nachts nach den offiziellen Betriebszeiten bei vorheriger Anmeldung.

avions_euro_2008.jpg 


Die 1610 Meter lange Asphaltbahn 19 verfügt über eine neue Befeuerungsanlage mit hoher Intensität und ILS-Instrumentenlandesystem der Kategorie 1. Formulartechnisch genügt für Anflüge nach Frankreich von Deutschland aus ein grenzüberschreitender Flugplan. Das moderne Terminal-Gebäude bietet Drahtlos-Internet für Reiseplanung und Flugvorbereitung.

Urspünglich war der Colmarer Flughafen ein am Ende des 2. Weltkrieges von den alliierten Truppen gegründetes Militärgebiet. Später kaufte die Stadt Colmar das brachliegende Gelände auf und öffnete den Flughafen 1953 für Leicht- und Sportflugzeuge. Im Zuge der weiteren Entwicklung wurde unter anderem eine zwischenzeitliche regelmäßige Fluglinie Colmar-Paris 1989 wieder eingestellt. Zweimal diente der Colmarer Flughafen als Ausweichplatz für den während Bauarbeiten geschlossen Flughafen Straßburg-Entzheim; zuletzt wurden in diesem Zusammenhang im Jahr 2000 während sechs Wochen über 90.000 Passagiere abgefertigt.

Die danach drihende Schließung des Flughafens (die Stadt war auf der Suche nach Industriebauflächen) konnte die IHK Colmar und Zentralelsass durch mehrere befristete Verwaltungsvereinbarungen verhindern. Die Colmarer Unternehmen verlangten weiterhin Geschäftsflugmöglichkeiten, die auf den Flughäfen Straßburg oder Basel-Mulhouse wegen begrenzter Slots/Zeitfenster nicht wie gewünscht zur Verfügung stehen können. Anfang 2006 wurde eine Betriebsgesellschaft mit regionalen Firmen als Anteilseignern gegründet. Seit 1. Januar 2007 ist der Baumaschinenkonzern Liebherr-France, mit 1500 Beschäftigten größter Arbeitgeber in Colmar, der Hauptgesellschafter der ADC Société de l'Aéroport de Colmar SAS.

Seitdem wurden rund 700.000 Euro in die Modernisierung des Flughafens investiert. Die Gesellschaft beschäftigt fünf Mitarbeiter. Der Umsatz belief sich im Jahr 2009 auf voraussichtlich rund 230.000 Euro. Von den 29.440 Flugbewegungen (25.700 im Jahr 2008) waren über 30 Prozent  Geschäfts- und touristisch orientierte Flüge sowie 70 Prozent Sportflüge. 30 Hektar des ursprünglich 105 Hektar großen Flughafengeländes wurden als Industriegebiet ausgelagert, wo inzwischen Liebherr und die Logistikfirma Jung erste Betriebsstätten errichtet haben. Mit der Verlegung und dem Neubau von Flughallen stehen aktuell 50.000 Brutto-Quadratmeter Hangarfläche zur Verfügung, die weiter ausgebaut werden können.

Derzeit sind 60 Privatflugzeuge in Colmar stationiert. Allgemein zielt die Vermarktungspolitik weiter verstärkt auf den Geschäftsreisesektor, für den ein umfassendes Serviceangebot von notwendigen technischen Flugdiensten bis Flughafenlounge une Hotelkapazitäten direkt nahe dem Terminal besteht. Die ADC ist Mitglied der European Business Aviation Association mit Sitz in Brüssel.

esm

Article au format PDF

Article paru dans le magazine Wirtschaft im Südwesten
Edition de mai 2010
Toute reproduction, partielle ou totale, doit faire l'objet d'une demande auprès du magazine.